Wandmalerei zum 100-jährigen Bestehen der GEWOBA

Im Herzen des Kunstwerks ist eine maritime Figur zu sehen: ein Seemann, der eine Laterne in die Höhe hält und den Bezug zur Stadt Bremerhaven mit ihrem küstennahen Charakter verkörpert. Die Laterne erhellt die Umgebung, weist den Weg in unbekannte Gefilde und symbolisiert Mut und Offenheit. 

Die Szene zwischen Figur und Betrachter verkörpert das Gefühl einer ersten Begegnung. Der Seemann ermuntert den Betrachter, sich offen und neugierig auf das Unbekannte einzulassen und aktiv aufeinander zuzugehen – ein Plädoyer für mehr Zwischenmenschlichkeit und Zusammenhalt. 

Der Nürnberger Künstler Pablo Fontagnier, bekannt als „Hombre SUK“, ist ein Meister der urbanen Comickunst und bekannt für seine lebhaften Porträts und prägnanten Figuren. Seine Arbeiten sind rund um den Globus bekannt und prägen die Urban Art Szene in Deutschland maßgeblich mit. In „Die Begegnung“ trifft seine energiegeladene Comic-Ästhetik auf die klare, flächige Grafik des Künstlers Peter Stöcker alias „THECUT“. 

Das Zusammenspiel dieser beiden Stile schafft eine visuelle Spannung, die das Kunstwerk lebendig werden lässt. Während Hombre durch seine expressive Darstellung den Seemann mit Leben füllt, bringt Stöckers geradlinige Formensprache Struktur und Klarheit. Diese Verschmelzung zweier Stile macht „Die Begegnung“ zu einem Meisterwerk, das die Aufmerksamkeit fesselt und immer wieder neue Details offenbart.

Im Kunstunterricht der Geschwister Scholl – Gymnasiale Oberstufe wurden die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt, über die Frage „Was braucht es für eine gute Begegnung?“ nachzudenken und ihre Antworten in Motive umzusetzen. Diese Motive, wie ein Anker für Selbstsicherheit oder ein Herz für Mut, wurden in das Kunstwerk integriert und reflektieren die Vielfalt und Bedeutung von Begegnungen.   

Für die Schülerinnen und Schüler wurde dieser Entwurfsprozess zu einem Lernraum für zwischenmenschliche Werte. Sie erfuhren, wie es sich anfühlt, Teil eines großangelegten Gemeinschaftsprojekts zu sein, und erlebten die verbindende Kraft der urbanen Kunst, die als Brücke zwischen Generationen und Kulturen wirkt. Dieser Prozess hinterlässt prägende Eindrücke – sowohl bei den jungen Menschen als auch im Stadtbild. 

Dieses Projekt verdeutlicht die transformative Wirkung von urbaner Kunst im städtischen Raum. Fassadenkunst prägt die Identität einer Stadt, indem es Botschaften visuell zum Ausdruck bringt und nachhaltig im Bewusstsein der Menschen verankert. 

In einer zunehmend globalisierten und sich ständig wandelnden Welt sind es gerade solche Projekte, die die kulturellen und historischen Werte eines Ortes reflektieren und Begegnungsräume schaffen, in denen unterschiedliche Perspektiven zusammenfinden.